Archiv der Kategorie: 'Klugscheisserei'

Mammatus

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 13|04|2010.

Willkommen im Lieblingsblog des gepflegten Klugscheißens.
Mammatus ist kein Schimpfwort für Frauen in post-gebärfreudigen Alter.
Es handelt sich vielmehr um die beutelförmigen Strukturen an der Unterseite bestimmter Wolken.
Sowas hier:

Mammatus am Himmel über Hilden

Mammatus - beim letzten Cacheausflug in Hilden entdeckt. (Klick macht groß)

„Hach! Schau mal, Schatz, die schönen Mammatus am Himmel!“ – „Halt die Klappe und lass uns rein gehen – sieht aus als würde es gleich mächtig schiffen.“

Klickibunti

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 29|03|2010.

Es ist wahr. Der Computer hat vieles einfacher gemacht. Von A nach B zu kommen zum Beispiel, eine russische Bedienungsanleitung in gebrochenes Deutsch zu übersetzen, die Steuererklärung oder sich vor einem Millionenpublikum zum Deppen machen… alles keine 3 Klicks entfernt.
Schön.
Das Problem an der Sache: Das Hintergrundwissen geht dabei verloren. Und genau das ist eine der treibenden Kräfte der Weltwirtschaft. Wüsste der Mensch noch, wie genau etwas funktioniert – er könnte es selbst tun; was schlecht wäre denn dann könnte man ihm ja keine teure Software verkaufen, die genau das auf Knopfdruck erledigt.
Nehmen wir die heutigen Bildbearbeitungsprogramme. Teure Eier legende Wollmilchsäue, die dem Benutzer so gut wie alles abnehmen. Inklusive der Kontrolle über das Ergebnis.
In Lightroom beispielsweise gibt es eine Menge Regler, die nichts anderes tun als Kanalabhängig die Gradationskurve zu ändern. Diese ganzen „Crossprocessing“-Spielereien basieren zum Beispiel darauf. Oder nehmen wir den „Klarheit“-Regler. Nichts anderes als ein Unscharf-Maskieren-Filter mit entsprechend großem Radius. Die „Verlaufsfilter“-Funktion lässt sich wunderbar über die „Ebenen“-Funktionen einer beliebigen Bildbearbeitungssoftware nachbilden.
Ich habe nichts gegen Lightroom – jeder soll selbst entscheiden, ob er gewillt ist 250 Tacken für eine Software auszugeben, die einem die Platte schneller zumüllt als man „Desoxyribonucleinsäure“ sagen kann und sich -während sie das tut- kaum dazu überreden lässt ihrem eigentlichen Verwendungszweck nachzukommen (nämlich RAW Dateien zu entwickeln). Ich finde es nur einfach schade, dass das Hintergrundwissen um das, was früher noch echtes Handwerk war durch immer einfachere Software verloren geht. Und mit ihm die unzähligen Variationsmöglichkeiten und Techniken. Letztlich die Vielfalt.
Wie dem auch sei. So lange mein 8 Jahre altes Photoshop 7 noch funktioniert mache ich das meiste damit.

Der Rhein bei Düsseldorf Himmelgeist

Der Rhein bei Düsseldorf Himmelgeist. (Klick macht groß)

Hörbare Akustik

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 15|03|2010.
Hörakustik im www

Hör-Akustik und www...www... (Klick macht groß)

Frei nach Dalli Dalli: „Hör-Akustik“ ist doppelt gemoppelt und einmal „www“ ist zuviel. Müssen wir abziehen.

„Geschliffene“ Formulierung bei RP-Online

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 15|03|2010.

„…einen 50-jährigen Kradfahrer gerammt und dabei den Mann sowie das Zweirad rund 25 Meter mitgeschliffen.“
(Quelle: rp-online)
Die Benutzung von „geschliffen“ ist an dieser Stelle nicht nur falsch sondern auch noch reichlich makaber.

Edit: Die Redaktion hat den Fehler nach Hinweisen aus der Bevölkerung korrigiert. Das CMS scheint aber nicht in der Lage zu sein den Zeitpunkt der letzten Änderung gescheit zu aktualisieren.

Beugungsunschärfe

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 21|02|2010.

Heute mal ein kleiner Artikel für die Pixelpeeper unter euch.
Es geht um die sogenannte Beugungsunschärfe.
Viele Foto-Anfänger, die gerade den Zusammenhang zwischen Blende und Schärfentiefe begriffen haben, wählen ihre Blende gemäß des Grundsatzes „Viel hilft viel“.
Der Gedankengang ist ungefähr folgender: „Je weiter ich die Blende schließe desto größer ist der Bereich vor und hinter meiner Fokusebene, der scharf ist. Deshalb bekomme ich mit großer Blende mein Motiv auch dann noch scharf, wenn mein Autofokus seinen ersten Kaffee noch nicht hatte und deshalb ein wenig daneben liegt.“
Die Idee ist so verkehrt nicht. Tatsächlich nimmt die Schärfentiefe mit größerer Blende zu – mit ihr allerdings auch die Beugungsunschärfe. Und das ist der Grund für einen Haufen Threads in diversen Foren á la „Zu hülf! Trotz Blende 32 alles unscharf! Mamaa!
Ist das wirklich alles so schlimm? Kann man Beugungsunschärfe tatsächlich sehen?
(mehr …)

Scheiße!

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 11|02|2010.

Scheiße ist überall. Wenn du mal wieder drin steckst zeig ein wenig Respekt!
Weltreligionen, Philosophie und der ganze Scheiß.
Die komplette, unzensierte Scheißliste!

Analphabetismus: Cheisse pasierrt.
Agnostizismus: Was‘ das für’n Scheiß?
Apathismus: Das interessiert mich nen Scheiß!
Atheismus: Ich glaub den Scheiß nicht.
Buddhismus: Scheiße passiert.
Darwinismus: Wir kommen alle aus der Scheiße.
Descartes: Ich scheiße also bin ich.
Dianetics (Scientology): Scheiß Dir deinen Weg in ein besseres Leben!
Die Macht: Lass dich nicht von der dunklen Seite der Scheiße verführen.
Islamismus: Wenn Scheiße passiert ist es Allahs Wille.
Kapitalismus: Was kost‘ der Scheiß?
Katholizismus: Wenn dir Scheiße passiert verdienst Du sie auch.
Kommunismus: Die Scheiße gehört allen!
Mormonismus: Deine Scheiße ist scheiße, aber unsere Scheiße ist die einzig wahre Scheiße!
Murphyismus: Scheiße passiert immer am schlimmst möglichen Ort und zur unpassendsten Zeit.
Narzissmus: Meine Scheiße stinkt nicht.
Nihilismus: Alles scheiße.
Vandalismus: Wir kloppen die Scheiße hier zusammen!
Voodooismus: Scheiße passiert nicht einfach – jemand beschmeißt dich damit.
Yuppiismus: Die ganze Scheiße gehört mir! Mir allein!
Transzendentale Meditation: Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße…
Zeugen Jehovas: DingDong! „Guten Tag. Scheiße passiert!“

Inspiriert durch Schaezle.
Mit freundlicher Genehmigung bei Brad geklaut.

Avatar (3D)

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 31|01|2010.

Hab mir Avatar angeschaut.
Was die Qualität der CGIs angeht ist dieser Film mit Abstand das Beste, was es zur Zeit im Kino zu sehen gibt. Die Detailtreue ist wirklich atemberaubend. Da bewegt sich jeder Baum, jeder Ast, jedes Blatt, jedes Haar, jede Feder. Es gibt fantastische Wesen zu bestaunen. Fliegende Lebensformen, die aussehen wie Quallen. Moos, das bei Berührung fluoresziert, Flugdrachen… toll.
Und trotzdem begeistert mich der Film kaum. Ich hatte irgendwie das Gefühl, fast alles schon mal irgendwo gesehen zu haben.
Von Menschen gesteuerte Roboter, in die man oben so einsteigt… die gab es schon in „Aliens – die Rückkehr„… und das war 1986. Da hat James Cameron bei sich selbst geklaut. Deshalb spielt wahrscheinlich auch Sigourney Weaver wieder mit.
Die (nichtorganischen) Flugmaschinen sehen alle irgendwie so aus, als seien sie einem Terminator-Film entsprungen – James Cameron… schon wieder! Und auch was die Story angeht gibt es nichts wirklich Neues.
Es gibt die Bösen (in diesem Falle die Menschen, die skrupellos versuchen einen Planten auszubeuten) und die Guten (die „Ureinwohner“ dieses Planeten, die mit der Natur im Einklang leben).
Dreimal dürft ihr raten, wer am Ende des Films gewinnt. Kleiner Tipp: Das hat es bei ähnlichen Konflikten auf unserer Welt noch nie gegeben.
Ich mag Happy Ends. Ehrlich. Auch dieser Film hat eins. Aber irgendwie geht es in meinem Kopf nach dem Abspann noch weiter. Da kommen die Menschen nämlich zurück. Mit viel mehr Bumms. So wie sie es immer machen. Und dann gute nacht, Fußball.

Und was das 3D angeht… das ist im ersten Moment wirklich beeindruckend. Da kommen Sachen auf einen zugeflogen und man zuckt im Kinosessel reflexartig zusammen. Wenn es dann aber mal actionmäßig zur Sache geht kommt das Ganze schon arg ins ruckeln. Da fehlen einfach noch ein paar Hz Bildfrequenz. Vom Tragekomfort der Shutterbrillen mal ganz zu schweigen. Was mich aber am allermeisten stört: In der echten Welt kann ich mit meinen Augen einen Gegenstand fokussieren. Das geht bei einem 3D Film nicht.

Der Zauberer von…

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 05|01|2010.

Ich hab ja wirklich nix gegen Anglizismen.
Aber mal ganz ehrlich: Wer hat schon den Umrechnungsfaktor Unze in Gramm im Kopf?
Er beträgt 28,349523125
Demnach bekomme ich eine Portion Poppmais von knappen zweieinhalb Kilogramm.
Mal abgesehen davon, dass die Angabe des Gewichts in Unzen in Deutschland nicht zulässig ist.

Parteien zur Bundestagswahl – Die Linke

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 09|09|2009.

In unserer heutigen ersten (und wahrscheinlich letzten, weil nicht mehr zu toppenden) Folge der beliebten Serie „Parteien zur Bundestagswahl“ präsentiere ich euch heute das Wahlprogramm der Partei „Die Linke“ formerly known as „Die Linkspartei“ formerly known as „Die PDS“ formerly known as „Die SED“.
Das Wahlprogramm besteht -stark komprimiert- aus zwei Forderungen welche, in der richtigen Reihenfolge ausgeführt, alle Finanznöte unseres Landes auf einen Schlag lösen.
Erstens:

Reichtum für alle.

Reichtum für alle.

Zweitens:

Reichtum besteuern!

Reichtum besteuern!

Großartig, oder?
Dass da noch keiner vorher drauf gekommen ist…

Wehe, wenn es sich bewegt!

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 17|08|2009.

Ich bin ja seit ein paar Tagen stolzer Besitzer eines neuen Immerdraufs*.
Wie sehr ich davon begeistert bin und was für tolle Bilder es macht und wie ich durch es Ruhm, Reichtum und unglaubliche Superkräfte erlangte werde ich in einem späteren Beitrag noch berichten.
Heute geht es mir eigentlich nur um einen weit verbreiteten Irrtum, dem leider immer noch viele Menschen erliegen, deren Hobby es ist, mit schweineteurer Hardware mittelmäßige Bilder zu erzeugen. Menschen wie ich also… oder Du. (-:
Der Irrglaube bezieht sich auf die Funktion des optischen Bildstabilisators bei Digitalkameras bzw. deren Objektiven und passt daher auch zu dem neuen Immerdrauf*, das ebenfalls über einen solchen verfügt.

Die Aussage, die man teilweise sogar vom Hersteller um die Ohren geknallt bekommt, geht ungefähr so „Wow! Wahnsinn! Bis zu unglaublichen 2-3 Verschlusszeiten länger aus der Hand fotografieren!“.
Gemeint ist damit, dass man mit eingeschaltetem Bildstabilisator mit einer Verschlusszeit arbeiten kann, bei der ein unstabilisiertes System schon Verwacklungen zeigen würde.
Das stimmt auch.
Viele Foto-Novizen meinen aber, ihre f/5.6 Scherbe mit Stabi sei genau so gut wie eine f/2 – Linse ohne – und genau das stimmt eben nicht.
Zwar nehmen die Verwacklungen bei eingeschaltetem Stabi ab – Bewegungsunschärfen nehmen aufgrund der längeren Verschlusszeit aber zu und das ist vielen nicht bewusst.
Für bewegte Motive ist eine lichtstarke Optik also immer besser geeignet als eine lichtschwache. Selbst dann, wenn die Lichtschwache stabilisiert ist.
Deswegen sind sie ja auch so teuer.

Wie heißt es in der Tuningwelt so schön? Hubraum ist durch nichts zu ersetzen – ausser durch noch mehr Hubraum.

Wer also im Funzellicht eines Berliner Abwasserkanals ohne Blitz eine vorbeilaufende Ratte ablichten will sollte auf den Stabi verzichten und sich eine lichtstarke Festbrennweite zulegen.
Vermutlich wäre eine Therapie allerdings die sinnvollere Investition. (-:

*) So nennt der wortgewandte Fotograf, das Objektiv, dass er so gut wie immer drauf hat. Klingt auch viel besser als  „So-gut-wie-immer-draufhabe-Objektiv“.


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