Archiv des August, 2011

Der Markt und Ich

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 15|08|2011.

Was monetäre Dinge angeht bin ich einfach gestrickt.
Ich gebe ungern Geld aus, was ich nicht habe – es sei denn der Gegenwert des auf Pump erstandenen Gegenstandes löst sich nicht innerhalb der Garantiezeit in Luft auf.
Ich kaufe nicht, „weil’s so billig ist“ sondern weil ich meine etwas zu benötigen und auf Werbung gebe ich grundsätzlich einen Scheiß.

Und bis vor einigen Tagen war ich auch noch Kleinanleger.
Nachdem ich aus der dot.com Blase damals noch mit leichten Schrammen raus kam nahm ich mir vor ein paar Jahren vor, langfristig zu investieren. (holprig, gell?)
Keine schnellen Rein-Raus-Nummern mehr.
Man wird ja schließlich nicht jünger.
Nein. Die Kostolany Nummer sollte es werden. Kaufen, warten, warten und dann noch ein wenig warten und dann kassieren.
In erneuerbare Energien habe ich mein bescheidenes Säckel angelegt.
„Irgendwann“, so meine bauernschlaue Logik, „irgendwann ist das Öl alle, der Regenwald futsch und der Rest der Welt verstrahlt.“
Spätestens dann sollte die Stunde der Windkraftwerke, Solaranlagen und Gezeitenturbinen schlagen und mir unglaubliche Gewinne bescheren.
Wenn nicht nächstes Jahr, dann vielleicht in 3… oder 4… oder so.
Leider funktioniert die Börse so wohl offenbar schon lange nicht mehr. Oder hat es noch nie.
Die Fonds, die ich damals kaufte bewegten sich jedenfalls stetig abwärts.
Egal ob der Golf von Mexiko zeitweise mehr Öl als Wasser enthielt oder in Japan die Meiler reihenweise explodierten – die Öko Branche scheint trotzdem auf dem absteigenden Ast zu sein.
Warum? Das erschließt sich mir nicht.
Warum bauen die Amerikaner immer noch Bomben statt ihre Wüsten mit Solarzellen zu pflastern?
Wahrscheinlich ist es wie George Carlin einst sagte: „The planet is fine – the people are fucked!“
Deshalb bin ich raus aus der Nummer. Alles verkauft. Für die Hälfte.
Hätte mir das Dach damals mit Photovoltaik decken sollen – wäre schlauer gewesen. In doppelter Hinsicht.
Aber wenigstens habe ich ein oder zwei Fondsmanagern ein kleines Zubrot finanziert.

Der heimische Sparstrumpf erscheint mir jedenfalls momentan als sichere Anlageform – wo mittlerweile schon auf einstigen Supermächten der Kuckuck klebt…
Aber das ist eine andere Geschichte.

Mutter der Müngstener Brücke - Detail

Man kann noch soviel Farbe draufknallen. Irgendwann rostet's trotzdem durch. Gilt für Muttern und für Finanzsysteme. (Klick macht groß)


blogoscoop