Archiv der Kategorie: 'Fotografie'

Badphotography (7) Wirf! Nichts! Weg!

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 08|12|2009.

Willkommen, Willkommen Willkommen!
Schön, dass Du dich mittlerweile zum treuen Anhänger meiner Reihe der ultimativsten Fototipps entwickelt hast.
Bestimmt hast Du bemerkt, dass deine Bilder mittlerweile viel viel besser geworden sind. Jetzt, wo Du die Kamera tatsächlich zum Knipsen vorher mit Akku und Speicherkarte bestückst.
Apropos Speicherkarte – darum geht es im heutigen Tipp.
Speicher ist mittlerweile so billig, dass es sich lohnt, wirklich jedes Bild, das man geknipst hat auch zu behalten. Am besten in RAW und JPEG.
Die Terrabytefestplatten kosten mittlerweile 3 Appel und zwei Ei und im Tausch gegen deine Seele die intimsten Dateien gibt es heute auch noch Online-Speicherplatz an jeder Ecke.
Warum also noch aussortieren? Warum wegwerfen? Kost‘ do‘ nix! (sagt man im Rheinland)
Und wer weiß? Wenn die Computertechnik weiter solch riesige Fortschritte macht, gibt es schon in wenigen Jahren eine Software, die aus verwackelten, unscharfen, schlecht komponierten und miserabel beleuchteten Fotografien mit langweiligen Motiven in nichtssagender Umgebung genau das Bild zaubert, was der Fotograf haben wollte! Wenn er sich vorher die entsprechende Gehirnsonde in die Nase steckt, natürlich. Warum also ein Risiko eingehen?

Es gibt zwar Leute, die behaupten, dass gerade das Aussortieren von weniger guten Bildern das Auge schult, die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern fördert und die Qualität des gesamten Portfolios verbessert – das gilt aber natürlich nur für die Linsenschlepper, die tatsächlich auch weniger gute Bilder machen. Also nicht für uns.

blaue_tonne

Der Papierkorb bleibt leer. Wir heben alles auf.

Folge verpasst? Hier gibt’s alle Badphotography-Folgen in der Übersicht.

Badphotography (6) Expertentipps

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 06|12|2009.

Meine allseits geschätzte Reihe „Badfotography“ sollte euch Hobbyknipser da draußen eigentlich mittlerweile alle zu großartigen Fotokünstlern gemacht haben. Schließlich gibt es nur bei mir die ultimativen Tipps und Kniffe euer tristes Herumgeknipse zu beenden und in Zukunft Meisterwerke am laufenden Band zu schaffen.
Sollten einige von euch trotzdem noch nicht zum ersehnten Ruhm, Mammon und Sex an ungewöhnlichen Orten gekommen sein verrate ich euch jetzt, wo ihr zusätzlich noch den allerletzten Quell lang ersehnter Information finden könnt.
Dort gibt es Expertentipps, die selbst ich euch so nicht hätte aufschreiben können: Dass der Horizont in euren Bildern  automatisch gerade wird, wenn ihr ein Stativ benutzt, zum Beispiel. Automatisch! Egal ob Ein-, Dreibein oder Gorillapod. Unglaublich.
Es handelt sich um einen Beitrag im besten Online-Foto-Fachmagazin jenseits des Weißwurscht-Äquators. Der Süddeutschen Zeitung. Also nix wie hingesurft und durchgelesen.
Den exakt gleichen Artikel gibt es außerdem auch beim Digitalfotografie-Fachjournal N24 sowie im besten Online-Foto-Fachmagazin diesseits des Weiswurscht-Äquators, der Münsterlandzeitung.
Klar, dass sich solch brandheißes Material schneller verbreitet als die Schweinegrippe – das muss einfach gut sein.

Und so ganz nebenbei, liebe Medien:
Meine Expertentipps sind nicht von schlechten Eltern und es gibt sogar eine  ganze Menge meiner Bilder im Internet!  Sprecht mich doch einfach mal an. Kontaktdaten stehen im Impressum.

[via Kwerfeldein]

Badphotography (5) Foren

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 03|12|2009.

Du bist immer noch auf dem Weg ein angesehener Fotokünstler zu werden? Dufte! Wenn Du alles haarklein befolgst, was ich  hier so an Profitipps raushaue kannst Du dich schon bald vor Aufträgen, Mäzenen und Model-Groupies nicht mehr retten.
Mein heutiger Fototipp dreht sich um Internetforen und Communities.

Internetforen können Dir von großem Nutzen sein, wenn du nicht so sehr darauf stehst, deine 1300 Gramm Hirnmasse allzusehr zu beanspruchen. Du hast Recht. Du willst nicht nachdenken müssen, um hinter die physikalisch-technischen Zusammenhänge der Fotografie zu kommen. Du willst tolle Bilder machen. Mein Tipp: Melde Dich in so vielen Foren wie möglich an und poste deine Fragen sofort, ohne die Suchfunktion zu benutzen. Hänge am Besten gleich ein Bild mit an um deine Frage zu verdeutlichen. Mach Dir keine Gedanken. Das Bild muss nicht von Dir sein. Es sollte nur so aussehen, wie das, was Du machen willst. Bei den Forenmitgliedern deren Hirn noch Restaktivität aufweist sind solche „Hey, schaut mal! Wie mache ich so ein Bild?“-Fragen sehr beliebt und Du wirst innerhalb weniger Minuten etliche Vorschläge erhalten, wie Du zu solch einem Ergebnis kommst. Befolge sie alle. Auch wenn sie sich gegenseitig ausschließen.
Etwaige Antworten, die Dir nahe legen fremdes Material besser nicht zu verwenden, die Suchfunktion zu benutzen oder besser einem geeigneteren Hobby, wie zum Beispiel dem rituellen Schweinewaschen, nachzugehen solltest Du ignorieren. Diese Klugscheisser haben ja keine Ahnung.

Deine ersten Werke solltest Du unbedingt in diversen Communities ausstellen. Erfahrungsgemäß sind die ersten Kommentare zu deinen Bildern extrem förderlich für Selbstvertrauen und die weitere künstlerische Entwicklung. Der Kommentar „Schönes Bild“ zum Beispiel bedeutet, dass es dem Betrachter so dermaßen die Sprache verschlagen hat, dass er unfähig ist noch mehr zu deinem Bild zu schreiben.
Das ist ein gutes Zeichen.
Außerdem sind Communities und Foren perfekt dazu geeignet sich im Rahmen von Stammtischen, Usertreffen und anderen Veranstaltungen mit Gleichgesinnten zu treffen und dort ordentlich schwanzzumessen das Equipment zu vergleichen (dazu mehr in einer späteren Folge). Auf jeden Fall solltest Du bei solchen Gelegenheiten diese kleine Fotoratgeber-Reihe hier erwähnen. Ist gut für’s Karma und für meine Page Impressions.
Danke.

Schönes Bild

Schönes Bild

Folge verpasst? Hier gibt’s alle Badphotography-Folgen in der Übersicht.

Badphotography (4) Megapixel

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 02|12|2009.

Willkommen, liebe Adepten, zu einer neuen Folge meiner weltberühmten Reihe „Badfotography“. Solltest Du die fotografische Erleuchtung bisher noch nicht erlangt haben, solltest Du unbedingt die Folgen 1,2 und 3 lesen. Fang am besten mit der ersten an.
Fertig? Gut.
Diesmal geht es um Megapixel.
Für das heutige Thema gibt es eigentlich nur eine Regel: Je mehr desto besser!
Diese Regel gilt immer und unter allen Umständen.
Solltest Du dich zwischen zwei Kameras der gleichen Preisklasse entscheiden müssen, nimm auf jeden Fall die mit mehr Megapixeln. Spielt keine Rolle, ob das Ding sich bedienen lässt wie ein nasser Handschuh und zum Einschalten gefühlte zweieinhalb Stunden braucht. Für eine herausragende Bildqualität muss man eben Opfer bringen. Dazu gehört natürlich auch der erhöhte Speicherbedarf und die höhere Prozessorlast bei der Bearbeitung. Am besten, du kaufst gleich einen neuen Rechner mit dazu. Zur Sicherheit auch noch ein paar Extraplatten. Aber vergiss nie: Je höher die Auflösung desto höher die Bildqualität! Dass es bislang kein Medium gibt, das eine Auflösung von 8 Megapixeln überhaupt darstellen kann, von Plakaten und Fototapeten einmal abgesehen, sollte Dich in dem Zusammenhang nicht weiter stören.

Was passieren kann, wenn man eine eigentlich ganz taugliche Szene mit nur 5 Megapixeln aufnimmt sieht man auf dem folgenden Bild, einer Aufnahme aus dem Jahre 2003, geknipst mit einer Casio QV5700. Es möge euch als Abschreckung dienen.

Blick auf Altstetten im Landkreis Dachau

Blick auf Altstetten im Landkreis Dachau -leider mit zuwenig Megapixeln- (Klick macht groß)

Folge verpasst? Hier gibt’s alle Badphotography-Folgen in der Übersicht.

Badphotography (3) Rauschen

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 29|11|2009.

Willkommen beim dritten Teil meiner unglaublichen Serie darüber, worauf es bei der Digitalfotografie wirklich ankommt.
Heute geht es um’s Rauschen.
Rauschen ist das allerschlimmste, was echten Fotografen passieren kann. Es zerstört absolut jedes Bild und versperrt ambitionierten Hobbyknipsern den Weg zum geschätzten und verehrten Fotokünstler. Dralle Blondinen als leichtbekleidete Models kannst Du Dir ebenso abschminken wie sektreiche Vernissagen oder auch nur einen schnöden Heller Verkaufspreis, wenn deine Bilder rauschen wie UKW in den Siebzigern.
Es gibt „Künstler“ die behaupten, geschickt eingesetztes Rauschen könne die Bildwirkung unterstreichen. Schließlich erfüllt das sogenannte „Korn“ in der Analogfotografie einen ähnlichen Zweck.
Blödsinn!
Es gilt, jedes Bild ausschließlich in der 100%-Ansicht zu betrachten und jedem Rauschepixel sofort mittels überteuerter Unschärfefilter zu Leibe zu rücken. Besser noch ist die Anschaffung einer Kamera mit Vollformat-Sensor. Oder noch größer.
Beobachten sie mal einen professionellen Bildkritiker. Sein wichtigstes Werkzeug ist die Lupe.
Und sollten sie jemals jemanden treffen, der ein Werbeplakat in Nasenentfernung betrachtet: Glückwunsch! Von dieser Person können sie eine Menge lernen!

100% Ansicht. Rauschen allüberall.

100% Ansicht. Rauschen allüberall.

Das obige Beispiel zeigt, was im Allgemeinen als fürchterbares Rauschen angesehen wird.
Vollkommen klar, dass das Bild aus dem dieser Ausschnitt stammt nur noch für die Tonne sein kann.
Auch wenn man es auf halbwegs augenabstandskompatible Abmessungen verkleinert wird und dadurch das Rauschen komplett verschwindet.

Für die Tonne, weil verrauscht.

Für die Tonne, weil total verrauscht.

Folge verpasst? Hier gibt’s alle Badphotography-Folgen in der Übersicht.

Badphotography (2) M, nur Du allein!

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 26|11|2009.

Ein weiterer Geheimtipp meiner weltberühmt/berüchtigten Reihe „Badphotography„:
Deine Fotos werden nur dann wirklich gut, wenn du sie im „M“-Modus machst.
Ausschließlich!
Immer!
„M“- das ist der Modus in dem Du die Parameter für Blende und Belichtungszeit selber einstellen musst.
Am besten klebst Du dein Moduswahlrad mit ZweiKomponentenKlebstoff in der „M“-Position fest.
Das „M“ steht natürlich für „Master“ und glaube mir: Mit diesem Modus wird jedes deiner Bilder zum Meisterwerk.
Diejenigen, die die Blende (Tv), die Belichtungszeit (Av) oder sogar beides (P) der Kamera überlassen sind Betrüger und verstehen absolut überhaupt gar nichts von Fotografie.  Auch wenn sie Program Shift verwenden. Sie werden es niemals zu mehr bringen als zum semi-durchschnittlichen Ferienknipser. Und genau das solltest Du ihnen auch sagen. In Foren, Blogs und auf der Straße. Bei jeder Gelegenheit. Zeig ihnen, dass Du der Master bist.

Meisterwerk - im "M"-Modus fotografiert

Meisterwerk - im "M"-Modus fotografiert

Amateurhaftes Ergebnis mit Blendenvorwahl

Amateurhaftes Ergebnis mit Blendenvorwahl (Av-Modus)

Was? Deine Kamera hat gar keinen „M“ Modus?
Mit solch einer Kamera kann man folglich auch keine Meisterwerke erschaffen.
Du bist hier deshalb falsch.
Geh weg!
Warmwasserbeleuchter!
Tse!

Folge verpasst? Hier gibt’s alle Badphotography-Folgen in der Übersicht.

Badphotography (1) Die Mitte macht’s!

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 24|11|2009.

Ich habe lange überlegt, ob ich das wirklich tun soll.  Fotografieblogs gibt es ja wie Sand am Meer. Und alle sind sie prall gefüllt mit den ultimativsten, geheimsten, wertvollsten und nochniedagewesensten Tipps, wie aus Otto Normalknipser der nächste Helmut Newton wird.
Oder Ansel Adams.
Mindestens jedoch der neue Jim Rakete.
Glaubt mir, ich habe alle diese Tipps gelesen. Jeden einzelnen. Auf jedem Blog, in dem schonmal ein JPEG eingebettet war.
Bis heute habe ich noch kein einziges Bild verkauft, geschweige denn eine Ausstellung zustande gebracht.
Damit euch das nicht genau so ergeht werde ich jetzt auch Tipps veröffentlichen.
Nicht, wie ursprünglich geplant unter badphotography.de (die Domain ist übrigens noch frei *zwinker*), sondern hier auf unserem Blog. In loser Folge und mit eigener Kategorie. Alle Beispielbilder sind von mir streng nach diesen Tipps erstellt. Schließlich sagt ein Bild mehr als tausend Worte.
Los geht es als mit Tipp Numero Uno:
Die Mitte machts!
Das Motiv ist das Wichtigste auf einem Bild. Deshalb gehört es immer und unter allen Umständen genau in die Bildmitte. Aus genau diesem Grund haben fast alle Kameras genau dort ein Fadenkreuz oder etwas ähnliches. Vergesst den goldenen Schnitt oder die Drittelregel. Vergesst auch alle anderen Bildelemente, die möglicherweise das Motiv in irgendeine Art Kontext bringen könnten. Das lenkt alles nur ab.
Die Mitte macht’s!

Badfotography (1): Motiv in die Mitte.

Badfotography (1): Motiv in die Mitte.

Folge verpasst? Hier gibt’s alle Badphotography-Folgen in der Übersicht.


blogoscoop