Von Zeugen und Spendeausweisen

Verbrochen von Sabine am 20|11|2008

Da waren sie wieder, meine Lieblingsgesprächspartner. Ich hab sie beobachtet, aus dem Fenster, schon bevor sie ihr Flugblatt in unseren Briefkasten stecken konnten. Ha! Die Haustür hab ich aufgerissen und sie angestrahlt, die Zeugen, die Zeugen Jehovas um genau zu sein.

Sie haben mich angeschaut, als wäre ich der Teufel persönlich. Ganz eng zusammengerückt sind sie, aber ich stand unbeirrt im Hauseingang und strahlte sie weiter an.

Sie kamen mir etwas verunsichert vor, als sie anfingen zu reden und ich war fast schon in Versuchung ihnen einen Kaffee anzubieten, aber als sie mich dann baten die Schlagwörter auf ihrem Flyer mal anzuschauen, hatte ich eine bessere Idee.

Zwei Sätze die mir sofort in’s Auge sprangen:
1. Was geschieht beim Tod?
2. Werden Tote irgendwann wieder leben?

Nochmal „Ha!“. Ich griff um die Ecke, holte mein Portemonnaie – nicht ohne ein kleines Glitzern in ihren Augen bemerkt zu haben – giff in mein Scheinfach und holte umständlich etwas heraus: Meinen Organspendeausweis! Ihr ahnt es schon: Ha!

Die Überschrift des Flyers war übrigens „Hätten Sie gern eine Antwort?“
Die habe ich dann den lieben Zeugen gegeben: „1. Beim Tod sterbe ich und 2. kann ich danach nicht mehr leben, denn dann sind hoffentlich all meine lebenswichtigen Organe an Menschen gegangen, die sie dringend für ihr eigenes Leben brauchen.

Danach schloß ich die Tür von innen. Ha!

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