Turmhotel – Wahrzeichen – War Zeichen
Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 06|08|2008.Ich muß so ungefähr in Finns Alter (4) gewesen sein, als sich meine Mutter mit mir das erste mal vom heimischen Langenfeld nach Solingen aufmachte. Wenn ich mich richtig erinnere (und das ist ziemlich unwahrscheinlich) sollte es zum Klamotten kaufen zu Charles & Antony gehen.
C&A gab es damals jedenfalls in Langenfeld noch nicht. In Langenfeld gab es eigentlich sowieso fast nichts außer einem Karstadt, der der jetzt geschlossenen Solinger Dependance in Punkto Häßlichkeit in nichts nachstand.
Der kleine Herr Olsen fuhr also vom Land in die große Stadt.
Es gibt gleich mehrere Dinge an die ich mich im Zusammenhang mit dem Turmzentrum erinnere und die bei mir -weil nie zuvor gesehen- einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
- Ein riesiges Hochhaus (Das Turmhotel hat immerhin 14 Etagen).
- Ein Parkhaus mit mehreren Stockwerken.
- Bunte Türen.
- Eine unterirdische Passage mit Läden drin.
- Ein Karstadt, der genauso häßlich ist wie der in Langenfeld.
- Und ein damals schon altersschwacher Gong, der die Ankunft eines vertikalen-Leute-Transporters ankündigte.
Schon bald wird dieser Gebäudekomplex dem Erdboden gleich gemacht. Er soll einem modernen Einkaufszentrum weichen. Keine schlechte Idee, wie ich finde. Aber ich bin ja auch nur zugereist. Trotzdem wird der Solinger Skyline etwas fehlen.
Was bleibt sind die Geschichten eines hervorragenden Erzählers (von denen einige im Turmhotel spielen), eine hervorragend kommentierte Bildersammlung, Kindheitserinnerungen und das seltsame Gefühl ein Gebäude überlebt zu haben.