Frau Weizenkeim will meine Nummer
Verbrochen von Herrn Olsen am 20|08|2008Aus aktuellem Anlaß:
Natürlich ist es -gelinde gesagt- eine Sauerei, wenn man meine Daten, die ich jemandem anvertraut habe einfach weitergibt.
Ich spreche jetzt nicht von Adressen oder Telefonnummern.
Die kriegt man ohnehin an jeder Ecke.
Ich spreche auch nicht von den Daten, die man selbst freiwillig irgendwo veröffentlicht. Blogs, Foren und andere “socialising”-Plattformen sind ein wahrer Quell umfangreichster persönlicher Daten.
Ins Netz gestellte Fotos übrigens auch. Spätestens, wenn die GEZ, der man glaubhaft versichert hat kein Rundfunkempfangsgerät zu besitzen, bei einem klingelt weil man im Netz ein schönes Selbstportrait veröffentlicht hat.
Im eigenen Wohnzimmer geknipst!
Mit dem dicken Plasma im Hintergrund!
Hausdurchsuchung nicht mehr nötig.
Jemandem mit genug Fantasie eröffnen sich da ungeahnte Möglichkeiten.
Ich spreche von vertraulichen Daten
Kontoverbindungen zum Beispiel. Das Jahres-Netto-Einkommen. PINs. TANs. Passwörter. Die Latex-Allergie. Was weiß ich.
Wenn ich jemandem solche Daten anvertraue möchte ich in der Regel nicht, dass diese von andere Stelle und mit anderer Absicht recycled werden und natürlich sollte der Gesetzgeber das unterbinden.
Oft ist es allerdings so, dass Otto Normalposauner auch diese Daten freiwillig rausrückt. Sei es dem bedauernswerten Callcenter-Agenten der netten Dame am Telefon oder der gut gemachten Phishing Seite.
Vor mangelndem Argwohn kann uns kein Gesetzgeber schützen.
Auch die Pflicht sein Gehirn einzuschalten gehört meines Wissens in keinem Bundesland zu den Bürgerpflichten und ist leider auch nicht im Grundgesetz verankert.
Ich erinnere mich selbst noch höchst lebhaft an den telefonischen Versuch mittels eines superpreisgünstigen Reiseangebots an meine Kontodaten zu kommen.
- CCA:”… ja das ist ja prima Herr Olsen, dann bräuchte ich jetzt noch ihre Kontoverbindung.”
- Ich: “Oh das ist ja schön. Nur leider bekommen Sie die nicht von mir.”
- CCA: …
- CCA: “Ja aber wieso denn nicht.”
- Ich: “Liebe Frau Weizenkeim* (Tipp von mir: Immer den Namen des CCA merken!), stellen Sie ich mal vor jemand, den Sie nicht kennen, verwickelt sie an der Haustüre in ein Gespräch und verlangt nach einiger Zeit so ganz beiläufig ihren Haustürschlüssel und die Kombination ihrer Alarmanlage. Würden Sie diesem Wunsch entsprechen?”
- CCA: …
- CCA: “… Nein das würde ich wahrscheinlich nicht.”
- Ich: “Sehen Sie? Ich auch nicht. Schönen Tag noch.”
*klick*
*) Der Name war wahrscheinlich sowieso falsch.
Da hatte sie die ganze Schicht was von…;-)))
Die lieben CCAs… anfangs war ich immer freundlich, wenn die mich “genervt” haben. Machen halt auch nur ihren Job. Aber irgendwann war Schluss mit lustig.
Ich denke, das war an dem Punkt, als ich unwissentlich mit den Worten “Schicken Sie mir bitte Informationen zu” mit dem magentafarbenen Riesen einen Vertrag abgeschlossen hatte und der nun mein neuer Internetprovider war. Na ja, aus Fehlern lernt man.
Ich mach mir daraus ja auch immer nen Spass.
Wenn die anrufen und Fragen ob ich Zeit fuer ne Befragung haette sag ich meisten klar und stell denen erstmal zwei drei Fragen.
a) Macht Ihnen ihr Job Spass?
b) Wie wuerden Sie darueber denken, wenn man Ihnen kurz nach Feierabend auf den Sack geht?
c) Sie haben doch bestimmt Verstaendnis das die Zeit nun rum ist und ich denke, dass alle Fragen beantwortet wurden?!
Klick
Kann ganz witzig sein, so ein Telefonat
schon mal drüber nachgedacht, dass auch IHR am anderen ende sitzen könntet?!?
@ ChrisBee: Darüber brauch ich nicht nachdenken, denn so eine Arbeit würde ich nie und nimmer machen. Da gehe ich lieber putzen (was ich übrigens auch schon gemacht habe)!
aber wenn es nicht mal den putz-job gibt, dann arbeitet man auch als CCA!! ich kenn in der eigenen verwandtschaft einige, die das machen und es vorher immer strickt abgelehnt haben.
und für die kommt eine leben in H4 nicht in frage, dann lieber am telefon beschimpfen lassen