Städtisches Klinikum Solingen Part III – oder was mir dort Sonderbares widerfahren ist.

Verbrochen von Sabine am 30|10|2007

Ich weiss, Krankenhausgeschichten sind etwas für alte Leute und nicht wirklich spannend, trotzdem möchte ich von zwei, drei Gegebenheiten berichten, die sich mir dort eingeprägt haben!

Am Tag der Aufnahme kam ich, nach der Arbeit, in Finns 2-Bett Krankenhauszimmer gehetzt, das zweite Bett war noch leer und ich dachte nur „wie angenehm!“. Leider währte dieser Zustand nicht lange an, es kam ein kleines Mädchen mit ihrem Vater herein und die beiden richteten sich in Zimmer 706 ebenfalls häuslich ein. Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und als eine Ärztin nach Finn sah, fragte ich vorsichtig, ob denn noch die Mutter des Mädchens käme, oder ob eventuell der Vater hier bliebe. Die Ärztin meinte, dass sicher noch die Mutter kommen würde, aber sie wolle sich darüber erkundigen. Zwei Minuten später kam sie wieder rein und sagte, dass der Vater als Begleitperson eingetragen wäre, worauf ich ihr sagte, dass ich nicht wirklich gerne meine Nacht mit einem fremden Mann in einem Zimmer verbringen möchte. Verständnis in ihren Augen und prompt die Aussage „Es ist gerade ein Einzelzimmer frei geworden, zahlt ihre Versicherung das?“ „Jaja und falls nicht, dann zahlen wir den Differenzbetrag…“ Ein bis eineinhalb Stunden später kam meine spätere Lieblingskrankenschwester, um Finns Bett in das Einzelzimmer zu schieben, allerdings hielt sie noch eine freundliche Bemerkung für mich parat: „Es gibt eine Menge Leute, die es nicht stört mit einem fremden Menschen in einem Zimmer zu schlafen…!“ – Äääähh, ja und? Das interessiert mich ehrlich gesagt absolut nicht! Aber ich ignorierte die Bemerkung und lächelte tapfer.

Finn hat natürlich einen Zugang für Infusionen und Antibiotika im linken Handrücken bekommen, nach zwei Tagen tat ihm das fürchterlich weh und er kriegte panische Angst, wenn man sich seiner linken Hand auch nur näherte. Ich bitte – wieder meine Lieblingskrankenschwester von der Spätschicht – : „Kann der Finn bitte ein tragbares Infusionsgerät bekommen, damit wir ein bisschen rauskönnen?!“ „Nein, wir stöpseln ihn direkt ab!“ Finn am schreien „Nein, nein, bitte nicht!!!“ ,die blöde KS: „Finn, wenn du dir das nicht abstöpseln lasst, darfst du nicht raus!“ – Oh, mir war nicht bewusst, dass ich im Krankenhaus meine Erziehungsberechtigung abgegeben hatte! Ich war bisher der Meinung, dass ich, Chris und zur Not noch der Kindergarten bestimmen dürfen, was Finn macht und was nicht, aber ich wurde eines Besseren belehrt.

So etwas Ähnliches fand dann nochmal statt und als Finn und ich einen anderen Tag raus wollten um Papa Tschüsss zu sagen, hatte ich die Nase von dem Theater voll und habe den ganzen Tropf mit raus geschoben. Dummerweise fing das Gerät auf dem Rückweg an zu piepen und ich musste, wieder auf der Station, eine andere Krankenschwester um Hilfe bemühen. Oh Mann, hätte ich das nur nicht getan! Eine halbe Stunde lang musste ich mir einen Vortrag anhören, dass man damit die Station auf keinen Fall verlassen darf und Weisheiten wie „Wer redet dem kann geholfen werden“ zogen sich wie ein roter Faden durch die Standpauke, die dann am Ende in der Bemerkung „Wenn das Ding umgefallen wäre und Sie hätten damit jemanden verletzt, hätten wir einen riesen Versicherungsfall gehabt und hätten für Sie in den Knast gehen müssen!“ Und dieser Mist wurde mit aller Ernsthaftigkeit vorgetragen!

Ich wende mich jetzt direkt an das Städtische Klinikum: Ihr seid Dienstleister! Und auf der Kinderstation seid ihr, bis auf wenige Ausnahmen, verdammt schlechte Dienstleister! Wenn es sich vermeiden lässt, kaufe ich in eurem Laden nicht mehr ein!

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