Frustration
Verbrochen von Sabine am 20|02|2009Ich könnte heulen!
Ich bin auf eine Stellenanzeige – über einen seriösen Personalvermittler in Wuppertal – gestossen, die genau dem entspricht was ich suche! Ich erfülle ALLE Anforderungen zu mehr als 100% (ich weiß, das geht nicht…) bis auf eine: Ich bin KEIN Mitglied in einer katholischen Kirche.
Nun bleibt mir meine Traumjob verwehrt. Und das nur, weil die Kirche so engstirnig ist.
Und wenn die Einrichtung in der dieser Job angeboten wird tausendmal dem katholischen Erzbistum untergeordnet ist, für mich ist und bleibt es ein Verstoss gegen das AGG. Warum kriegt die Kirche immer eine Extrawurst?? Die sollten doch eigentlich nach der ganzen Austrittswelle froh über jeden Menschen sein, der noch bei ihnen arbeiten möchte, oder?!
Sch**endreck!
Aber jetzt mal im Ernst: Das KANN doch gar nicht rechtens sein, oder?? Was sagt denn der Herr Anwalt? Eine Freundin von mir arbeitet zum Beispiel auch in einem katholischen Krankenhaus und die ist auch nicht katholisch.
@johanna: du meinst, einen job einzuklagen wäre sinnvoll??? da würde sabine nichtmal die probezeit überstehen.
wobei ihr natürlich grundsätzlich recht habt, nen unding ist das schon.
@johanna: letzten endes ist es wurscht, was der anwalt sagt, kannst dich ja nicht zum vorstellungsgespräch rein setzen und sagen „aber mein anwalt hat gesagt“ dann kannste den job eh vergessen.
UND: wer weiß, ob sich sabine dort auch wohl fühlen würde, ich mein, von wegen stinkefinger und so
@ Johanna: Es ist KEIN Verstoss gegen das AGG! Es gibt Ausnahmen im Gesetz (Abschn. 2, § 9) und diese besagen, dass eine unterschiedliche Behandlung wegen der Religion und Weltanschauung dann erlaubt ist, wenn eine Einrichtung sich die gemeinschaftliche Pflege einer Religion zur Aufgabe macht.
Glaub mir, dass habe ich sofort geprüft. Glüclicherweise brauche ich dafür keinen Anwalt, sonst hätte ich für diese Auskunft noch Geld zahlen müssen.
@ ChrisBee: Ich denke nicht, dass Johanna gleich meint diesen Job einklagen zu müssen. Wahrscheinlicher ist, dass wir beide den gleichen Gedanken hatten. Prüfen ob das rechtens ist und falls nicht, mit den Stellenanbietern darüber sprechen und bei Uneinsichtigkeit verklagen. Den Job kriegst du dann ja so oder so nicht, aber die Stumpfköppe dann wenigstens ihre Strafe
@ Kleiner Wombat-Hase: Das mit dem Stinkefinger kann Johanna nicht wissen…
Ich würde mich da nicht sehr wohl fühlen! Nach längerem Gespräch mit dem Personalvermittler (nicht der, von dem ich im anderen Blog geschrieben habe!!), ist es wohl so, dass diese Einrichtung die Gläubigkeit auch sehr stark lebt! Sorry, das ist nun mal nichts für mich, denn jeder Jeck ist anders und ich glaube nun mal nicht an den alten Mann mit langem Bart, der irgendwo über den Wolken sitzt.
Ganz allgemein: Was mich so sehr ärgert ist, dass es ein Gleichbehandlungsgesetz gibt, aber es mit Ausnahmen gespickt ist! Entweder wird man gleichbehandelt, oder eben nicht. Aber die Kirche (vor allem die katholische) hat damit ja noch nie etwas am Hut gehabt.
weiß ich doch
die kirchen (vor allem die kath.) haben schon immer in der politik/in kriegen mitgemischt. und deshalb ist es doch von vornerein fair von dem laden zu sagen, daß sie eben jemanden suchen, der den kath. glauben ein stück weit lebt. bin zwar auch katholisch und gläubig, aber zu cool für sowas.
von daher: who cares? *stinkefingerzeig*
Sprich den potentiellen Arbeitgeber dirket an ohne den Umweg über den Personalvermittler an. Die Konfession mag in der Stellenazeige als Vorraussetzung genannt sein – im persönlichen Kontakt wird daraus schnell nur noch ein „wünschenswert“ – und wenn der Rest überzeugt sogar ein „macht nix“.
Welche Art Firma ist das denn? Klingt nach einer sozialen Einrichtung…..
@ Kleiner-Wombat-Hase: Nein, da gehe ich absolut nicht d’accord mit dir! Wie kommt die Kirche dazu einem vorzuschreiben,wer aufgrund seiner Religion eine Arbeit machen darf und wer nicht! Das heisst für mich nichts anderes, als das ich die Stelle nicht so gut machen kann, wie jemand der der kath. Kirche angehört! Und das ist völliger Bullshit! Das ist eine Sekretärinnen-Stelle! Ich soll da nicht von der Kanzel predigen! Booooaaaah, da kann ich richtig sauer werden!
@ Volker: Erst mal zum letzten Teil: Es hat sehr viel mit deiner „Einrichtung“ zu tun. Es ist ein Wohnheim in Solingen für geistig/psychisch Behinderte (ich hasse dieses Wort), die eigenständig leben wollen. Träger: kath. Erzbistum Köln!
Die haben schon ‚zig Bewerber/innen abgelehnt die perfekte Qualifikationen hatten, aber eben nicht in der kath. Kirche waren. Da werden auch die evangelischen abgelehnt!
als sekri haste auch telefon. evtl. seelsorgerische aufgaben an der strippe. und deswegen sollte da auch jemand ran, der bisschen „diese schiene“ fährt. denke, es geht hier mehr um die glaubensgemeinschaft UND die Tätigkeit. du gehst ja als friseuse auch nicht hin und bewirbst dich auf ne kfz-stelle!
Hallooooo???!! Deiner Meinung nach können nur Menschen die an Gott glauben seelsorgerisch tätig sein und soziale Kompetenz besitzen? Was ist das denn für’n Quatsch?
das ist natürlich quatsch. aber seelsorgerisch tätig sein mit „gottes beistand“ oder wie du es nennen möchtest! Gott sollte dein „hobbie“ sein. hört sich bescheuert an, aber das meine ich damit. dh du solltest „in gottes namen“ seelsorgerisch tätig sein. daß es menschen gibt, die das auch ohne gott wunderbar hinbekommen, ist klar! aber wenn die das als grundvoraussetzung wollen, dann bist du da halt fehl am platz. fäddich!
Also erstmal sagt ja die Stellenanzeige überhaupt nichts von so einer seelsorgerischen Tätigkeit! Das wäre für eine Tippse auch höchst ungewöhnlich! Falls es dich interessiert:
http://www.wex.wirtz-partner.de/index.php?article_id=160
Aber du sagst es ja selber, die kath. Kirche will grundsätzlich nur Menschen einstellen, die an Gott glauben. Und das ist diskrimminierend! Da geht kein Weg dran vorbei! Da geht’s nicht um die berufliche Qualifikation, sondern um den Glauben und das darf laut AGG nicht sein. Auch fäddich!
hihi, dann sind wir ja beide fäddich.
Völlig fäddich! *gähn*