Fujitsu AMILO Pi 3660 – Eindrücke Teil 1

Verbrochen von Herrn Olsen am 30|11|2009

Ich gebe zu: Ich gehörte früher zur Fraktion der Megahertz-Junkies. Jeder Benchmark wurde bis zum Exzess durchgekurbelt und die Frustration war groß, wenn der Nachbar auch nur eine Flops mehr hatte als ich.
Spätestens seit ein Heimcomputer mehr Rechenpower hat als die Dinger mit denen die USA in den Siebzigern versucht hat Krieg zu spielen und auf einen USB-Stick mehr draufgeht als auf keine Kuhhaut hat sich das für mich erledigt.
Ehrlich: mir sind Gigahertz und Terabyte genau so egal wie Megapixel und „frames per second“. Für mich kommt es mittlerweile fast nur noch darauf an, wie benutzbar etwas in Relation zu seinem Preis ist.
Und genau da haben wir den Salat. Das Ganze lässt sich nämlich schlecht messen und ist dazu noch von Mensch zu Mensch verschieden. Deshalb ist diese erste Bewertung des Fujitsu AMILO Pi 3660 nicht mehr als der erste subjektive Eindruck eines ITlers, der mittlerweile zu so etwas wie Vernunft gekommen ist.
Los geht’s.
Das Design:

Ich liebe schwarze Klavierlackimitatoberflächen. Ehrlich. Also zumindest solange, bis irgendwer draufpackt. Und das lässt sich bei einem mobilen Computer ja leider kaum vermeiden. Die Damen und Herren von Asus legten bei meinem EeePC 901 noch ein Mikrofasertuch und eine Neopren-Schutzhülle bei. Fujitsu verzichtet auf beides.
Die Tastatur ist in einem hellen Farbton gehalten. Mir persönlich ist es schnurz, welche Farbe die Tastatur hat – auf einer Hellen Tastatur sieht man nach einiger Zeit den Schmand – auf einer dunklen dafür Staub und Krümel.
Die Fläche rund um das Touchpad zieren Schnörkeleien, die mich an das klassische Arschgeweih erinnern – nur in hell. Keine Ahnung, wofür das gut sein soll. Ist wahrscheinlich ein Frauending.

Benutzbarkeit
Das AMILO P 3660 wird als mobiler Desktop-Ersatz angepriesen und bezogen auf die Größe stimmt das auf jeden Fall. Das Ding ist groß. Sehr groß!

Größenvergleich AMILO Pi 3660 - EeePC 901

Größenvergleich AMILO Pi 3660 - EeePC 901

Das Display misst 18,4 Zoll in der Diagonalen (das entspricht knapp 47 Zentimetern) im Verhältnis 16:9. Noch einen Zoll mehr und man könnte das Teil nur noch mit ausgestreckten Armen oder externer Tastatur bedienen um einen halbwegs sinnvollen Betrachtungsabstand hinzubekommen. Da macht das Filme gucken und Spielchen daddeln natürlich so richtig Spaß – zumindest wenn die Umgebung ausreichend Dunkel ist. Das Hochglanzdisplay sorgt nämlich bereits bei mäßig hellem Umgebungslicht für irritierende Reflexionen. Warum man in Mobilcomputern – die ja naturgemäß häufiger bei suboptimalen Lichtverhältnissen benutzt werden – überhaupt noch diese Badezimmerspiegel verbaut ist mir ein Rätsel.

Badezimmerspiegeldisplay

Badezimmerspiegeldisplay

Kommen wir zur Tastatur.
Die ist wasserdicht bis zu einer Menge von 50 Millilitern. Aus Rücksicht auf den glücklichen Gewinner der Verlosung habe ich das nicht getestet. Was mich viel mehr interessiert ist, warum man bei solch einem opulenten Platzangebot keine halbwegs vernünftige Tastatur verbaut hat. Links und rechts des Keyboards ist jede Menge Platz. Warum muss der Ziffernblock dann so eng an die restlichen Tasten gequetscht sein? Und fast noch wichtiger: Warum sind die Cursortasten im Vergleich zu allen anderen geradezu winzig?

Cursortasten - zu klein

Cursortasten - zu klein

Wo wir gerade bei den Eingabegeräten sind: Das Touchpad macht einen zuverlässigen und feinfühligen Eindruck und verfügt im Auslieferungszustand über ein „virtuelles Scrollrad“ am Rand des Pads, das einem das vertikale Scrollen ermöglicht. Mehr aber auch nicht. Der Mauszeiger lässt sich nicht mittels einer durchgehenden Bewegung über den Bildschirm bewegen. Selbst dann nicht, wenn man die Empfindlickeit in der Systemsteuerung aufdreht. Ein Konfigurationsprogramm für das Touchpad fehlt in der Standardinstallation völlig. Eventuelle zusätzliche Funktionen wie das, heute zum Standard gehörende, horizontale Scrollen und Multitouch-Fähigkeit lassen sich so nicht nutzen. Sorry für den wiederkehrenden Vergleich – aber mein Netbook für 300 Euro hat sowas und es ist cool.
Ich werde übrigens auf einen Akkulaufzeittest verzichten. Zu den Gelegenheiten bei denen man einen klassischen Klappcomputer nicht  mit Strom aus der Dose versorgen kann  wird man den 3660 nicht mitnehmen. Er passt nicht auf das Tischchen in der Economy-Class und ist zu schwer um ohne massive Störung der Blutzirkulation länger als 30 Minuten auf dem Schoß zu verweilen. Gleiches gilt für den Einsatz im Bett.

Im zweiten Teil meiner Eindrücke werde ich mich ein wenig mit dem installierten Windows 7 und dessen Handhabung auseinandersetzen. Ich werde ein wenig daddeln und GIMPen und vielleicht schaue ich mir auf dem Teil auch meine erste Blueray-Disk an. Wenn ich bis dahin eine auftreiben kann.

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