Meine Jobsuche Teil II, oder: ich breche eine Lanze für alle Mütter die arbeiten wollen!

Verbrochen von Sabine am 11|09|2007

Die letzten Wochen meiner Arbeitssuche haben mich doch stark deprimiert, da es trotz perfekt passendem Anforderungsprofil immer wieder Absagen auf meine Bewerbungen gehagelt hat. Das werden viele Menschen, egal ob Männlein oder Weiblein, kennen, aber wenn man Absagen bekommt, die da lauten „Wir haben uns für einen Mitbewerber entschieden, der noch besser in unser Anforderungsprofil passt.“ und man sieht die gleiche Stellenanzeige noch Wochen später auf der HP des Arbeitgebers, kommt einem schon ein wenig die Galle hoch und man fragt sich, woran es eigentlich liegt!

Gestern habe ich eine Antwort darauf erhalten, oh Freude! Mütter, die aus der Elternzeit kommen, werden einfach nicht gerne eingestellt! Suuuuuuuuuuuper!!!

Halloooooo ihr Arbeitgeber und Personalchefs, denkt ihr unser Wissen und unsere Kompetenz werden mit der Muttermilch aus uns herausgesogen, unser Wortschatz beschränkt sich nur noch auf „Dutzi-dutzi“ und unsere anderen vielfältigen Fähigkeiten sind nur noch an die Bedürfnisse eines Kleinkindes angepasst?

Jetzt kommt bestimmt „Nein so ist das auch nicht, aber es ist schwierig, wenn man bedenkt, dass das Kind ja auch mal krank wird, dann fehlt die Arbeitskraft wieder, die Flexibilität ist nicht gegeben und dann muss auch immer zu bestimmten Zeiten Urlaub genommen werden…!“

Neeee, klar! Ich kriege lieber kein(e) Kind(er), damit ich durch eventuelle Krankheiten nicht in meiner Arbeitskraft geschwächt werde und der Fachkräftenachwuchs kann dann aus dem Ausland angeworben werden! Um einigermassen flexibel zu bleiben, gibt es Übermittagsbetreuungen im Kindergarten und da ich die Öffnungszeiten desselben kenne, bewerbe ich mich natürlich nur auf Stellen, bei denen ich bestimmt nicht auch mal eine halbe Stunde oder Stunde länger arbeiten kann, da mein Kind sonst allein vor dem Kindergarten stehen muss und heulend darauf wartet von jemandem abgeholt zu werden! Und – logisch – jeder (!) normaldenkende kinderlose Arbeitnehmer nimmt in der Ferienzeit Urlaub!

Und diese Lanze möchte ich jetzt für mich und alle aus der Elternzeit kommenden Mütter brechen, die auf Arbeitssuche sind:

Wir sind mindestens genauso gut, wie alle anderen Arbeitnehmer! Wir haben zwischen 6 Monaten und 3 Jahren eine unglaubliche Menge Arbeit geleistet und durch die enorme Zeitknappheit, sind wir zu noch größeren Organisationstalenten geworden, können noch schneller mit allen Office-Programmen umgehen, sind noch effizienter am Telefon unsere Belastbarkeit und unser Durchsetzungsvermögen sind schier ins unermessliche gewachsen, über das Wort „Multitasking“ können wir nur noch milde lächeln! Unser Wissen hat sich, auf der unbedingten Suche nach „normalem“ Input erweitert, unser Geist und unsere Beobachtungsgabe ist schärfer denn je und von unserer Eigeninitiative kann sich so mancher eine Scheibe abschneiden.

Und all diese Fähigkeiten wollen wir dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen, also liebe Arbeitgeber, wo ist euer Problem?

Noch ein kleiner Nachtrag: Wir lieben unsere Kinder, aber wir lieben auch das was wir vor unserer Elternzeit getan haben und dafür geben wir, ebenso wie für unsere Familie, unser ganzes Engagement und unsere Begeisterung!

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